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Gemeinsam gestalten: Was ein Social Day wirklich bewirken kann

Ein warmer Sommertag, ein engagiertes Team und ein Garten, der zum Begegnungsraum wird – in unserem neuen Gastbeitrag berichtet Stephanie Morelli von einem ganz besonderen Social Day im Joachim-Fahl-Haus. Sie beschreibt, wie aus ehrenamtlichem Einsatz echte Begegnungen entstehen, warum soziale Nachhaltigkeit weit über Klimaschutz hinausgeht und was Unternehmen und Einrichtungen dabei voneinander lernen können.

Gemeinsam aktiv: Bewohner des Joachim-Fahl-Hauses gestalten beim Social Day mit – und erleben, wie Teilhabe und Engagement Hand in Hand gehen.

Ein Tag für mehr Miteinander

Ein frischer, sonniger Morgen an einem noch vom Regen der Nacht duftenden Junitag. Ich befinde mich auf dem Gelände der Besonderen Wohnform Joachim-Fahl-Haus im Berliner Norden und warte auf den Beginn meines Einsatzes. Bereits zum zweiten Mal darf ich in dieser wunderbaren Einrichtung einen sogenannten Social Day durchführen, seit ich im April die Koordination ehrenamtlicher Unternehmenseinsätze in den Einrichtungen des Unionhilfswerks übernommen habe. Heute kommt das junge, neunköpfige Team einer Unternehmensberatung im Bereich Nachhaltigkeit, um eine Totholzhecke anzulegen, die Hochbeete zu streichen und Teile des weitläufigen Gartens zu verschönern. Arbeitshandschuhe an, Rechen und Akkuschrauber gegriffen und frisch ans Werk!

Engagement trifft Nachhaltigkeit

Das Team, das heute anpackt, berät an normalen Arbeitstagen Firmen und andere Unternehmen dazu, wie sie ihre Prozesse klimafreundlich und nachhaltig gestalten können. Ich verfolge das motivierte Treiben und frage mich, wie auch das Unionhilfswerk dazu beiträgt und vor allem: Was können die Social Days hier leisten? Ist Gartenarbeit schon ein nennenswerter Beitrag zum Klimaschutz? Oder die Verarbeitung der Holzbestände zu einem natürlichen Sichtschutz? Ganz sicher! Doch Nachhaltigkeit ist nicht nur gemeinsames Anpacken für den Planeten, sondern auch für eine solidarische und inklusive Gesellschaft.

Soziale Nachhaltigkeit beginnt im Kleinen

Denn alles, was unser Zusammenleben langfristig gerechter macht, was Empathie und das Verständnis für andere Lebenswelten fördert, ist ebenfalls nachhaltig.
Ich beobachte, wie die Bewohner*innen des Joachim-Fahl-Hauses nach und nach Teil des Einsatzes werden: Einige gehen gleich ganz aktiv zur Hand, andere brauchen etwas länger um aufzutauen, während wieder andere einfach zusehen und sich über den frischen Wind in ihrem Zuhause freuen. Man kommt ins Gespräch, Momente des Miteinanders entstehen.

Begegnung schafft Verständnis

Mir wird schnell klar, dass auch beim heutigen Einsatz das im Zentrum steht, was die Social Days generell so wichtig macht: die soziale Nachhaltigkeit. Denn diese erwächst aus Teilhabe und Chancengleichheit und kann nur entstehen, wenn wir es schaffen, soziale Spannungen und Benachteiligung abzubauen. Dafür müssen sich Grenzen auflösen und Begegnungen entstehen. Der Einsatz von Unternehmen in unseren Einrichtungen kann dies nur punktuell, doch ermöglicht er es allen Seiten, einmal in Kontakt zu kommen und die Sichtweisen anderer Menschen kennenzulernen, sich zu erinnern, wie vielfältig die Gesellschaft ist und wie unterstützenswert auch ihre weniger sichtbaren Bereiche sind.

Beispiele gelebter Verantwortung

Bei einem Social Day gibt es immer wieder diese Berührungspunkte: Wenn ein großes Immobilienunternehmen ein Picknick mit Senior*innen ermöglicht und Geschichten aus vergangenen Zeiten und gegenwärtigen Herausforderungen sich mischen. Wenn eine Vermittlung für Fachfirmen im Stadtteilzentrum bei ihrem Engagement einen Eindruck von der Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und Älteren in besonders herausfordernden Kiezen bekommt und merkt, dass diese Arbeit einen echten Unterschied macht. Und wenn Teams, die sonst hauptberuflich im Büro mit Kund*innen und Stakeholdern kommunizieren, Wertschätzung für die Arbeit mit Menschen mit Beeinträchtigungen an unseren Standorten entwickeln, weil sie mit eigenen Augen sehen und verstehen, wie wichtig Inklusion ist und welche Bereicherung dahintersteht.

Kooperation mit Zukunft

Die Social Days fördern zudem die Vernetzung des Unionhilfswerks mit den unternehmerischen Strukturen Berlins und sind ein unverzichtbares Element in der Entwicklung echter Partnerschaften. Denn auch hier muss Raum für ein Miteinander entstehen, für Dialog und Wertschätzung, damit unsere Angebote bekannter werden und der Name Unionhilfswerk selbstverständlich mitgedacht wird, wenn es um Soziale Arbeit und eine nachhaltige Öffnung der Gesellschaft geht. Danke an alle Unternehmen, die sich daran beteiligen, und an unsere Einrichtungen, die ihre Türen öffnen!

 

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