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Hospiz-Arbeit trotz Covid-19

Unter der Corona-Pandemie leidet auch die Hospiz-Arbeit des UNIONHILFSWERK. Der Zugang der ehrenamtlichen Lebens- und Sterbebegleiter zu den Pflegewohnheimen ist stark eingeschränkt. Und die hauptamtlichen Mitarbeiter stehen vor der Herausforderung, Menschen auf dem letzten Weg wie gewohnt Zuwendung und körperliche Nähe zukommen zu lassen - trotz Hygiene-und Abstandsregelungen.

Die angebotenen Handmassagen wurden von den alten Menschen sehr gern in Anspruch genommen

„Das ist nicht einfach“, sagt die Leitende Hospizdienstkoordinatorin Céline Calvet. Allerdings sei es auch weiterhin möglich, Sterbende in ihren letzten Lebensstunden zur Seite zu stehen, Gespräche zu führen, die Hand zu halten. Dann haben auch Angehörige und Ehrenamtliche Zugang zu den Wohnbereichen, mit Schutzbekleidung und Maske. Doch die genauso wichtige Lebensbegleitung ist nur nach Terminvergabe, zeitlich begrenzt und in  festgelegten Räumen möglich.

Hinzu kommt, dass von den etwa 30 ehrenamtlichen Lebens- und Sterbebegleitern derzeit nur wenige eingesetzt werden können. Der Kontakt untereinander werde zwar über WhatsApp-Gruppen, Telefon und E-Mails gehalten. Das sei aber nicht das Gleiche wie die sonst üblichen regelmäßigen Treffen, so Céline Calvet.

Da auch für Angehörige zunächst striktes Besuchsverbot galt, verbrachten die hauptamtlichen Mitarbeiter der Hospizdienste mehr Zeit als sonst mit den Bewohnern der Pflegewohnheime, standen wann immer es nötig war als Gesprächspartner auch für Angehörige zur Verfügung. Außerdem nutzten sie Tablets, damit Bewohner ihre Angehörigen sehen und sprechen konnten. Etwas Besonders hat sich Céline Calvet ausgedacht. Sie bietet Fußbäder, Fußmassagen und Handmassagen an. Die Bewohner konnten sich dafür in Listen eintragen. Das Interesse war so groß, dass es noch eine Weile dauern wird, die Listen abzuarbeiten.

Die meisten Bewohner der Pflegewohnheime verstehen, dass die Einschränkungen notwendig sind, damit sie gesund bleiben. Doch sie leiden unter der Situation. „Dieses Leiden können und wollen wir mit viel Zuwendung etwas lindern“, sagt Céline Calvet. Auch wenn dadurch der Papierstapel auf ihrem Schreibtisch immer größer wird.

Derzeit ist sie wie alle Koordinatoren damit beschäftigt, den nächsten Kurs für ehrenamtliche Lebens-und Sterbebegleiter im November vorzubereiten. Noch ist unklar, ob sie dann wie gewohnt Räume im Pflegewohnheim nutzen kann. Und ob die notwendigen Rollenspiele möglich sind. Vieles könne man sich mit Vorträgen und Filmen aneignen, aber bestimmte Handlungen und Situationen müsse man praktisch üben, um sie zu beherrschen.

Interessenten für den Kurs im November können sich jetzt schon melden unter Telefon 030 / 5 30 25 -71 44 oder per E-Mail an Céline Calvet. 

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