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Ich kann Hilfe leisten – Engagementbotschafter im UNIONHILFSWERK

Freiwilliges Engagement in unseren Gemeinschaftsunterkünften für Geflüchtete gibt es zahlreich – von Vereinen und von Einzelpersonen. Oftmals wünschen sich auch Bewohner, sich zu engagieren. Dabei können sie „etwas zurückgeben“ und gleichzeitig ihre Deutschkenntnisse verbessern. Aus diesem Grund gibt es im UNIONHILFSWERK jetzt Engagementbotschafter.

Dyana und Tareq haben Unterstützung und Hilfe erlebt und möchten jetzt andere Menschen unterstützen und ihnen helfen

In Syrien studierte er Buchhaltung und hatte viele Pläne. Dann musste er vor dem Krieg und den Bomben flüchten. Jetzt ist Tareq Abratel seit über 2 Jahren in Berlin und studiert seit dem Frühjahr an der Hochschule für Wirtschaft und Technik „Finance“ und „Accounting“. Zahlen liegen ihm. Seine Deutschkenntnisse sind hervorragend, selten sucht der 27-jährige im Gespräch nach einem passenden deutschen Wort. Als er nach Berlin kam, erfuhr er Hilfe und Unterstützung. Davon möchte er etwas zurückgeben. „Wenn man Gutes bekommt, gibt man auch Gutes zurück“, ist er überzeugt und bewarb sich schon frühzeitig als Engagementbotschafter. Das Freiwilligenmanagement des UNIONHILFSWERK bildete ihn aus. In einer Kleingruppe lernte er, wie man Menschen berät oder welche Rücksicht und Sensibilität im Umgang mit älteren Menschen notwendig ist. Gleichzeitig konnte er seine Deutschkenntnisse durch die Schulung verbessern.

Miteinander reden

Seit über einem Jahr geht er nun in die Flüchtlingsunterkünfte, baut dort einen kleinen Beratungsstand auf und informiert über Freiwilligenarbeit. „Manchmal bedeutet Hilfe auch einfach nur miteinander reden“, erzählt der junge Syrer und freut sich, wenn es ihm gelingt, die Flüchtlinge bei einem Engagement zu unterstützen. Viele wissen nicht, welche Hilfe gebraucht wird oder an wen sie sich wenden können. Aber sie wollen gerne etwas für die Gesellschaft leisten“, sagt er. Tareq Alratel beantwortet Fragen und gibt Kontaktdaten weiter.

Auch Dyana Aldabbagh ist dabei. Die 22-jährige kam aus dem syrischen Homs nach Deutschland und legte gerade ihre Deutschprüfung ab. Sie ist Engagementbotschafterin und nutzt dafür auch die sozialen Medien. „Wenn jemand Hilfe braucht oder Hilfe geben will, kann ich Kontakte vermitteln“, erzählt sie. Informationen zur Freiwilligenarbeit stellt sie auf Facebook oder Instagram ein und sie berät in Flüchtlingsunterkünften. Die Kurse beim UNIONHILFSWERK haben ihr zu mehr Selbstbewusstsein verholfen, sagt die junge Frau.

Erfolgsgeschichten

„Als ich nach Deutschland kam, kannte ich niemanden“, betont sie, „jetzt ist das ganz anders.“ Begeistert erzählt sie von Begegnungen mit einer 94-jährigen Dame, die sie im Rahmen der Freiwilligenarbeit betreut. „Wir gehen zusammen spazieren oder waren Kaffee trinken. Einmal gingen wir sogar bowlen. Das hat viel Spaß gemacht, denn die alte Dame ist unglaublich lebenslustig und kann viele Geschichten erzählen“. Dyana Aldabbagh will in wenigen Monaten mit dem Chemiestudium beginnen, aber trotzdem weiter Engagementbotschafterin bleiben. Dyana und Tareq sind fest davon überzeugt, dass Geflüchtete Freiwilligenarbeit leisten wollen. Einige habe Probleme und nicht so viel Zeit, aber andere engagieren sich gerne. „Es gibt viele Erfolgsgeschichten“ betont Tareq Alratel und fügt hinzu „durch Freiwilligenarbeit fühle ich mich glücklich.“

Der Zeitaufwand für die Engagementbotschafter liegt bei 8-12 Stunden im Monat. Bedarf gibt es in verschiedenen Bezirken. Das UNIONHILFSWERK bietet kostenfreie Trainings & Workshops mit Zertifikat an.

Ein Kommentar zu “Ich kann Hilfe leisten – Engagementbotschafter im UNIONHILFSWERK”

  1. Ralf René Gottschalk - Projektleitung Ehrenamtsbüro Reinickendorf - Ein Projekt der Stiftung Unionhilfswerk |

    Ich freue mich euch auf diesem Wege wiederzusehen. Ihr habt uns als hauptamtliches Team seit vielen, vielen Monaten bei der gemeinsamen Arbeit in der Gemeinschaftsunterkunft mit und für geflüchtete Menschen in Berlin-Pankow großartig unterstützt, um den Bewohner*innen Ideen und Inspirationen für das soziale Engagement zu geben. Ebenso den Menschen Mut zu machen sich als Neu-Berliner*innen in ihrer Stadt einzubringen. Sich mit ihren Fähigkeiten und Fertigkeiten zu zeigen, mit ihren Potentialen zu überraschen, Kontakte entstehen zu lassen und ein aktiver Teil der Gesellschaft und des guten Miteinanders werden zu können.
    Umso mehr freue ich mich, dass wir mit euch künftig weitere Perspektiven für die Neu-Berliner*innen eröffnen können, die im Bezirk Reinickendorf wohnen und sich sozial engagieren möchten. Wir als Ehrenamtsbüro Reinickendorf möchten mit euch zusammen sehr gerne dieses Engagementfeld ausbauen und weiterentwickeln. Ahlan wa sahlan in Reinickendorf 🙂

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