Dass wir ein weltweites Kunststoffproblem mit dem Resultat von Mikroplastik in unserer Nahrungskette haben, wissen wir aus den Medien. Dass wir seit Jahrzehnten um Lösungen für den weltweiten Klimaschutz ringen, wissen wir auch. Dass Institutionen und Unternehmen zum Umdenken beitragen können, finden wir gut. Dass jeder seine eigenen Gewohnheiten im privaten und beruflichen Umfeld umstellen kann, ist klar – aber dann doch manchmal gar nicht so leicht, oder?
Wir sind auf einem guten Weg
Das Bewusstsein für Veränderungen hin zu einem nachhaltigeren Leben und Arbeiten im UNIONHILFSWERK ist vorhanden. Das zeigen uns die vielen kreativen Ideen, die Sie uns im Rahmen unserer Nachhaltigkeitsaktion zugeschickt haben – bevor die Corona-Pandemie unsere volle Aufmerksamkeit in Anspruch nahm.
Sie erinnern sich: Wir hatten Sie nach Ihren Vorschlägen und Ideen für einen gesünderen und ökologischeren Arbeitsalltag gefragt – im Büro, in Ihrem Projekt oder in Ihrer Einrichtung. Die zahlreichen Rückmeldungen und tollen Ideen haben uns gezeigt, wie sehr vielen Kolleg*innen dieses Thema am Herzen liegt und von ihnen bereits aktiv gelebt wird. Die Vorschläge reichten von der Verwendung großer Taschentuchboxen aus Pappe anstelle kleiner Taschentuchpackungen aus Plastik, über die Umstellung auf moderne Lichttechnik, Stoßlüften anstelle von Dauerlüften, Verwendung von Tupperdosen oder Bienenwachstüchern statt Alufolie, bis hin zu Leitungswasserspendern anstelle von gekauftem Wasser in Plastikflaschen.
Die zarten Pflänzchen der Nachhaltigkeit im UNIONHILFSWERK
Die andauernden Corona-Bedingungen haben uns zwar in der Weiterentwicklung mancher Nachhaltigkeitsbestrebungen zurückgeworfen, doch es sind schon zarte Pflänzchen der Nachhaltigkeit im Unternehmensverbund zu sehen und spüren. Diese tragen bereits zu Kosteneinsparungen, zur Reduzierung von Müll und CO²-Emissionen sowie ressourcenschonendem Verhalten bei.
Der Bereich „Gebäudetechnik und Instandhaltung“ setzt auf mehr Grün
Seit 2019 wird der gesamte Unternehmensverbund mit Ökostrom versorgt und zudem schrittweise auf LED-Leuchtmittel umgestellt. Diese weisen eine positive Ökobilanz auf, weil sie bis zu 50 Prozent weniger Strom verbrauchen, viel länger halten, als andere Lampen und somit weniger Abfall produzieren. Die Dächer aller Pflegewohnheime werden dahingehend geprüft, ob sie sich für die Gewinnung von Solarenergie eignen. Das Wohnheim Wilmersdorf verabschiedete sich bereits in 2018 von der letzten Ölheizung im UNIONHILFSWERK. Ersetzt wurde diese durch eine moderne Gasheizung. Alternative Kfz-Antriebstechnologien werden aktuell für die ambulanten Pflegedienste unter die Lupe genommen, wobei bereits der erste VW e-up mit Elektromotor für die GTI ab März durch Berlins Straßen düst.
TIPP: Getreu dem Motto „Der Letzte macht das Licht aus!“ – Werfen Sie einen Blick zurück beim Verlassen des Personalraums und schalten Sie das Licht aus, um auch hier Strom zu sparen.
Mit Businessbike C0²- Emissionen reduzieren
Dieses Angebot soll die Mitarbeiter dazu motivieren, aufs Rad umzusteigen. In einigen Bereichen des Unternehmensverbundes können Mitarbeiter, die häufig mit dem Rad dienstlich unterwegs sind, schon jetzt von der Finanzierung eines „Businessbike“ profitieren. Die Ausweitung auf weitere Unternehmensbereiche ist geplant. Bei Interesse erkundigen Sie sich bei Ihren Ansprechpartnern in der Personalverwaltung. Lesen Sie hierzu auch unseren Blogartikel: „Aufs Rad gekommen: Per Drahtesel durch den Herbst“.
TIPP: Wer das Fahrrad nutzt, der sorgt für mehr saubere Luft – vor allem in einer Großstadt wie Berlin. Obendrein verbessert man nebenbei seine Ausdauer und stärkt sowohl das Herz-Kreislauf-System als auch das Immunsystem – ganz ohne Sportkurse!
„Dankeschön-Beutel“ und Obstbeutel zum Einkaufen nutzen statt Plastiktüten
Jede*r Mitarbeiter*in hat in der Zeit des Lock-downs im Frühjahr einen „Dankeschön-Beutel“ aus Baumwollstoff erhalten und mit der Einführung des neuen Intranets einen Beutel für den Obsteinkauf. Diese Beutel sind nicht nur praktisch, sondern auch wieder verwendbar und waschbar.
TIPP: Nutzen Sie diese beiden Helfer für Ihren kleinen Supermarkteinkauf in der Pause, um so auf Tüten zu verzichten. Hinterlegen Sie einen Beutel für sich und Ihre Kolleg*innen in der Personalküche bzw. im Pausenraum, so ist immer ein Beutel zur Hand.
Wasserspender reduzieren Plastikflaschen und CO² Emissionen
Bereits seit Januar 2019 zapfen sich die Mitarbeiter*innen und Bewohner*innen des Wohnheims Wilmersdorf frisches Trinkwasser aus Wasserspendern ab, die direkt an die Trinkwasserleitung angeschlossen sind. Sei es ins Glas oder die eigene Trinkflasche – die CO²-Bilanz der Einrichtungen hat sich dadurch verbessert, weil die regelmäßigen Getränkelieferungen durch Dieselfahrzeuge wegfallen und insgesamt weniger Pfandflaschen den aufwändigen Reinigungs- und Transportweg durchlaufen müssen. Auch das Wohnheim Treptow, alle Pflegewohnheime sowie die Hauptverwaltung haben bereits nachgezogen: Seit 2020 gibt es auch hier Wasserspender mit sehr positiver Resonanz – die Entscheidung war die richtige und die Qualität überzeugt.
TIPP: Wussten Sie, dass der Gehalt an Mineralien – vor allem an Magnesium – im Berliner Leitungswasser so hoch und ausgewogen ist, dass das Leitungswasser teilweise gesünder ist als viele getestete Flaschenwasser? Für Trinkwasser aus der Leitung muss 1.000 mal weniger Energie aufgewendet werden, als für Flaschenwasser. Damit können 100.000 Tonnen CO2-Emissionen jährlich vermieden werden. Und: Das Trinkwasser aus der Leitung ist als regionales Produkt auch unter ökologischen Gesichtspunkten unschlagbar. Während andere Wassersorten in Flaschen abgefüllt, mehrfach hin- und hergefahren oder gar aus exotischen Ländern importiert werden, fließt das Berliner Wasser immer frisch und kühl direkt aus dem Hahn!
Weniger Umweltverschmutzung durch umweltfreundliche Reinigungsprodukte
Um die Sauberkeit der Büroräume unter anderem in der Hauptverwaltung kümmern sich unsere fleißigen Kolleg*innen der USE. Die verwendeten Reinigungsmittel sind dabei mit dem EU Ecolabel gekennzeichnet und somit besonders umweltverträglich.
TIPP: Um die Büroküche oder die Wohnung sauber zu halten, brauchen Sie keine Spezial- oder Desinfektionsmittel. Aggressive Reinigungsmittel schaden der Umwelt und der Gesundheit. Benutzen Sie stattdessen einfache Reinigungsmittel wie neutrale Allzweckreiniger, Scheuerpulver, Essigreiniger, Zitronensäure oder Handspülmittel.
Digitalisierungsprojekte statt Papierberge
In unserem Blogartikel „Digitalisierung im UNIONHILFSWERK – aktuell besonders wichtig!“ informierten wir Sie ausführlich über den Stand der Projekte: Content Management Systeme und digitale Unterschriften reduzieren bereits deutlich den Papierverbrauch und weitere Projekte rund um die Dokumentenerstellung, -bearbeitung und –ablage werden folgen.
TIPP: Nutzen Sie digitale To-do-Listen z.B. ganz einfach in einem Word-Dokument oder dem Outlook-Kalender anstelle von Papierzetteln oder -kalendern. Scannen Sie Dokumente ein und legen diese auf dem Server ab, statt diese in einem Pappordner abzulegen!
Besprechungen ohne Plastik und Verschwendung
Der Konferenzservice der Hauptverwaltung sowie viele andere Einrichtungen verzichten bei ihren Meetings bereits auf die gewohnten kleinen Kaffeesahnetöpfchen und verwenden stattdessen Kaffeesahne in Kännchen. Wasser in Plastikflaschen wurden durch frisches Leitungswasser in Karaffen ersetzt und statt vorgekochtem Tee wird heißes Wasser und Teebeutel angeboten.
TIPP: Versenden Sie Unterlagen für die Teilnehmer vor dem Meeting per E-Mail. So kann jederzeit darauf zugegriffen und jede Menge Papier gespart werden.
To-go-Becher für weniger Plastikmüll
Wenn Sie an unserer Nachhaltigkeitsaktion teilgenommen haben, dann besitzen Sie bereits einen „UNIONHILFSWERK-To-go-Becher“. Wiederverwendbar und auslaufsicher ist er der ideale „Wegbegleiter“ für den Guten-Morgen-Tee oder Muntermacher-Kaffee auf Ihrem Arbeitsweg und die Einwegbecher beim Bäcker oder Café sind passé.
TIPP: Lassen Sie Ihren eigenen To-go-Becher im Café oder beim Bäcker direkt mit Ihrem Lieblingskaffee befüllen. Viele Anbieter gewähren Ihnen sogar einen Rabatt dafür. Als Werbeartikel führen wir den Becher für 5,-€ in unserem Werbemittel-Sortiment.
Es summt am Nordufer
Bienen sind unverzichtbar für das Funktionieren von Ökosystemen. Doch seit Jahren beobachtet man ein weltweites Bienensterben. Dem wollen engagierte Mitarbeiter*innen und Bewohner*innen im Wohnheim Nordufer in einem Bienenprojekt entgegenwirken. 2018 wurde das Projekt ins Leben gerufen, eine Blumenwiese angelegt und von einem externen Bienenprofi beraten. Erster Honig konnte letztes Jahr verkostet werden. Aktuell existiert ein Bienenstock, den interessierte Bewohner*innen versorgen, aber ein zweiter ist bereits in Planung.
TIPP: Zum Schutz der heimischen Bienen säen Sie doch etwas Blühendes im Garten Ihrer Einrichtung oder im Balkonkasten zu Hause und wählen Sie Honig aus der Region. Waschen Sie am besten Honiggläser vor dem Entsorgen im Geschirrspüler gründlich aus, um so durch Honigreste für Bienen tödliche Krankheiten wie die amerikanische Faulbrut in unserer Region nicht zu verbreiten.
Aus alt mach neu
Die „Upcycling-Gruppe“ der Beschäftigungstagesstätte Treptow zaubert seit ca. fünf Jahren aus veraltetem Briefpapier oder alten Kalendern Notizblöcke in verschiedenen Formaten. Die meist farbenfrohen Blöcke schmücken Deckblätter aus alten Probedrucken und Kunstwerken aus dem Atelier der Einrichtung. Alte Lieferkartons bilden dabei die Grundlage für die Rückwände. Verkauft werden die bunten Blöcke bspw. auf dem Rixdorfer Weihnachtsmarkt oder anderen Kiezmärkten. Aber auch Bedürftige Menschen erfreuen sich an den Blöcken, die kostenfrei bspw. über den KARUNA e.V. und den Wildwasser e.V. an sie verteilt werden.
TIPP: Geben Sie uns Bescheid, bevor Sie Altpapier entsorgen – wir vermitteln gern an die Beschäftigungsstätte weiter. Oder starten Sie Ihr eigenes Projekt – das Internet verrät viele tolle Ideen dazu.
Lassen Sie sich von diesen Beispielen inspirieren und garantiert finden Sie Möglichkeiten, auch Ihren Arbeitsalltag nachhaltiger zu gestalten. Dafür haben wir Ihnen einfach umsetzbare Tipps als Infoposter zusammengestellt. Schreiben Sie uns und teilen Sie Ihre Ideen mit Ihren Kolleg*innen.
Darüber hinaus sind wir uns einig, dass das Thema Nachhaltigkeit wichtig ist und wollen in unserem Unternehmensverbund gemeinsam möglichst viel dafür tun. Neben den Aspekten, die wir in diesem Artikel zusammengetragen haben, werden viele weitere kleine und große Schritte für mehr Nachhaltigkeit geplant, besprochen und umgesetzt. Wir informieren Sie dazu gern regelmäßig und freuen uns über Ihre Kommentare.
Weiterlesen:
Berliner Wasserqualität
EU-Ecolabel
Gefällt mir sehr gut, d.h. wir sind immer in Bewegung und das ist gut so!!
Hallo,
ich bin sehr glücklich, dieses Thema im Blog zu entdecken und möchte Ihnen damit ein Dankeschön für Ihre Arbeit und ein weiter so! mitgeben.
Verantwortlich für das Gebrauchtwarenkaufhaus der USE, möchte ich Ihren Beitrag aber auch um dieses Projekt ergänzen: Fairkauf- das Gebrauchtwarenkaufhaus der USE
„Räumen Sie auf und tun Gutes dabei“ ist unser Credo. Täglich erleben Spender und Käufer bei uns, wie sinnvoll es ist, gebrauchte Dinge nicht wegzuwerfen und werden so zu „Wiederholungsspendern“ bzw. Stammkunden.
Eine gute Orientierung bei der Vielzahl der Artikel bietet die detaillierte Sortierung und Präsentation in den Räumlichkeiten des Fairkaufs. Diese vielgelobte Variante greift permanent eine Vielzahl von aktuellen Themen auf, um passend zu zeitgemäßen Anlässen (Valentinstag, Ostern, Sporthighlights, Schlussverkauf, Halloween…) entsprechende Artikel zu zeigen. Wir bieten unseren Kunden so eine sinnvolle Alternative zum Wegwerf-Kommerz, ohne das sie auf das Shopping-Erlebnis verzichten müssen. Dennoch bleibt hängen, dass Produkte einen längeren Lebenszyklus verdienen.
Viele der Kunden schätzen uns auch wegen des sozialen Engagements.
http://www.fairkauf-berlin.de, ein Unternehmen der USE WfbM
Am Stichkanal 2-4, 14167 Berlin
Quelle: Maureen Engelhardt, Bewerbung zum Green Buddy-Award 2019
Toller Artikel! Dieses Thema sollte viel häufiger Thema im Blog und Unternehmen sein.
Sehr interessanter Beitrag mit Infos, die mir so noch nicht bekannt waren. Zum Beispiel, die Krankheitsübertragung durch nicht ausgewaschene Honiggläser. Spannend ist die Upcygling-Gruppe mit der Altpapierverwendung und wissenswert die Infos zum Berliner Wasser. Danke sehr dafür! 🙂
So bleibt zu hoffen, dass wir auch wieder zur Müllvermeidung, insbesondere Kunststoffe, zurückkehren können und sich künftige Hygienekonzepte damit in Einklang bringen lassen werden.
Wo kann ich das Plakat „Denk an die Umwelt“ erhalten?
Lieber Herr Gottschalk. Danke für die schöne Rückmeldung zu dem Beitrag. Das Plakat ist im Text verlinkt und durch Klick auf das Wort „Infoposter“ erhältlich.
Beste Grüße aus der Blog-Redaktion
Danke für diesen so tollen Beitrag !!!!
Jeder kann einen Beitrag leisten, manchmal sind es einfach die kleinen Dinge, welche so wertvoll sind und nicht viel Mühe machen.
Ich freue mich immer über diese kleinen Aktionen, die aber viel bringen, getreu dem Motto : “ Weniger ist mehr“.
Wir müssen aber nicht müde werden andere von der Sache zu überzeugen 🙂