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„Mir war sofort klar, dass das mein Platz ist.“ Fachbereichsleitung Stefanie Wind im Interview

Stefanie Wind ist Fachbereichsleitung der Stiftungsprojekte und erzählt uns im Interview, welche Aufgaben sie in dieser Funktion hat, welche Herausforderungen und Pläne es in dem Unternehmensbereich gibt und wo sie sich in fünf Jahren sieht. Wir lernen auch die private Stefanie Wind etwas näher kennen und erfahren beispielsweise, wie sie ganz aktuell mit der Corona-Krise umgeht.

Stefanie Wind ist Ansprechpartnerin für die Kolleginnen und Kollegen aller Stiftungsprojekte

Seit März 2019 sind Sie als Fachbereichsleitung für die Stiftungsprojekte der Stiftung Unionhilfswerk Berlin tätig. Sie kennen den Träger aber bereits und hatten in der Vergangenheit schon mit dem UNIONHILFSWERK zu tun. Erzählen Sie uns bitte davon.

Ich durfte das STERNENFISCHER Freiwilligenzentrum Treptow-Köpenick aufbauen, das 2007 als erstes bezirklich gefördertes Freiwilligenzentrum in Berlin startete. Träger war die USE gGmbH. Ich habe zehn Jahre die STERNENFISCHER geleitet und kenne daher die USE gGmbH als Gesellschaft des UNIONHILFSWERK, das Freiwilligenmanagement mit Daniel Büchel und auch das UNIONHILFSWERK gut. Nach 10 Jahren STERNENFISCHER-Arbeit konnte ich eine Einrichtung an meine Nachfolger übergeben, die für viele Freiwilligenagenturen in Deutschland auch heute noch Vorbild ist. Darauf bin ich stolz. Es war aber auch gut, nach so langer Zeit loszulassen und mich beruflich weiterzuentwickeln. Nach STERNENFISCHER war ich als Leitung Fundraising und Öffentlichkeitsarbeit bei einer Stiftung tätig und habe hier das gemacht, was ich am liebsten tue: Nonprofit Marketing.

Was hat Sie bewogen, wieder zum Träger zurückzukommen?

Mit dem UNIONHILFSWERK habe ich mich immer verbunden gefühlt. Als ich erfahren habe, dass die Stelle der Fachbereichsleitung Stiftungsprojekte geschaffen wird, war mir sofort klar, dass das mein Platz ist.  Hier bin ich für alle Stiftungsprojekte (die drei Freiwilligenagenturen oskar, STERNENFISCHER, Ehrenamtsbüro Reinickendorf, die Mentoringprojekte unter der Dachmarke HÜRDENSPRINGER, das Freiwilligenmanagement, das Selbsthilfe- und Stadtteilzentrum Reinickendorf) zuständig. Mein Start hat sich einerseits angefühlt wie eine Heimkehr, viele Kollegen sind mir vertraut, die vertrauensvolle Zusammenarbeit gerade mit Andreas Sperlich (stellv. Vorstand Stiftung Unionhilfswerk Berlin) setzt sich fort.
Andererseits war vieles neu, insbesondere die Verwaltungsabläufe des UNIONHILFSWERK. Besonders spannend finde ich, jetzt als Fachbereichsleitung die Vielfalt in unserem Unternehmensverbund mehr im Blick zu haben.

In Ihrer Funktion als Fachbereichsleitung für die Stiftungsprojekte: Welche Aufgaben haben und welche Ziele verfolgen Sie?

Ich bin als Fachbereichsleitung die Schnittstelle zwischen Stiftungsprojekten und dem Träger. Einerseits muss ich durch die wirtschaftliche Brille schauen: Wie können Projekte kostendeckend arbeiten? Wo gibt es weitere Fördermittel? Wo können wir neue Projekte aufbauen?  Die Beteiligung an relevanten Ausschreibungen liegt auch bei mir. So haben wir Anfang 2020 erfolgreich die Trägerschaft des Ehrenamtsbüros Reinickendorf übernehmen können. Aktuell läuft das Bewerbungsverfahren für die Freiwilligenagentur Spandau. Andererseits ist die strategische Brille wichtig: Wie können wir uns verstärkt als führende Stiftung im Feld bürgerschaftliches Engagement platzieren? Für die Mitarbeiter der Stiftungsprojekte bin ich erste Ansprechpartnerin.

Was finden Sie aktuell besonders herausfordernd und wo sind die Lichtblicke?

Eine Herausforderung ist, dass ein Teil der Stiftungsprojekte über befristete Projektförderungen aufgestellt ist. So hangeln sich die wunderbaren HÜRDENSPRINGER von einer Förderkulisse zur nächsten. Diese stetigen Antragstellungen und damit verbundenen Unsicherheiten finde ich für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zermürbend. Auch das Freiwilligenmanagement, das abhängig ist von der Finanzierung durch die Gesellschaften, würde mit einer anderen Finanzierungsstruktur sicher eine Entlastung erfahren. Ich gehe davon aus, dass ein systematisches Fundraising hier für beide genannten und weitere Bereiche der Stiftung eine tragfähige Säule der Finanzierung aufbauen kann.

Lichtblick sind sowohl die Inhalte der Projekte als auch insbesondere die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die hier tätig sind. Alle machen einen klasse Job und ich freue mich, hier ein Mitglied der „Stiftungsfamilie“ sein zu dürfen.

Ein Blick in die Zukunft, sagen wir in das Jahr 2025: Was wünschen Sie sich beruflich und was privat?

Beruflich wünsche ich mir, dass ich mich mit dem Platz, den ich dann innehabe, voll und ganz identifiziere und ich das Gefühl habe, etwas bewegen zu können. Wenn dieser Platz im UNIONHILFSWERK ist, freue ich mich.

Privat ist dann aus meiner jetzt 5-jährigen Tochter längst ein Schulkind geworden. Ich werde dann meine zunehmend zurückgewonnenen Freiheiten genießen. Ich wünsche mir, dass es mir gelingt, bewusst zu leben und im Kleinen genießen zu können.

Wenn wir jetzt schon bei den privaten Wünschen sind: Wie tickt der Mensch Stefanie Wind?

Meer oder Berge?  Wo de Ostseewellen trecken an den Strand, dor bün ick tau Hus.

Bei welchem Film mussten Sie herzhaft lachen? Zuletzt? Bei dem Trickfilm „Die Heinzels“.

Wovor haben Sie Angst? Ich empfinde mein Leben privat und dienstlich als privilegiert. Da soll natürlich nichts und niemand dran kratzen. Und es soll meiner Familie nichts zustoßen.

Aktuell verunsichert natürlich auch mich das Thema Corona. Ich verstehe ältere Freunde und Bekannte aus der ehemaligen DDR nun besser, weil ich persönlich zum ersten Mal erlebe, wie es sich anfühlt, wenn die persönlichen Freiheiten von staatlicher Seite reguliert werden. Die Zeit gerade ist für uns alle eine enorme Herausforderung. Als optimistischer Mensch sage ich: Wir schaffen das. Und wünsche mir, dass wir im Sommer staunend und vor allem erleichtert auf die Corona Krise zurückblicken können.

Von welchem Moment aus Ihrem Leben hätten Sie gern ein Video? Wozu? Von keinem. Es gab in meinen 40 Lebensjahren viele großartige, besondere, schöne, traurige, tragische, spektakuläre etc. Momente, wie bei jedem. Aber festhalten und immer wieder angucken? Nein, danke.

Was mögen Sie an anderen Menschen? Offenheit, klare Kante, Authentizität, Eigensinn.

Kopf- oder Gefühlmensch? Kopfmensch mit Gefühl.

Bier oder Wein? Bier.

 

Wir bedanken uns herzlich für die Beantwortung unserer Fragen, liebe Frau Wind.

Haben Sie weitere Fragen an Frau Wind? Stellen Sie diese gern über die Kommentare.

 

Beachten Sie auch die Ergänzungen und neuen Einblicke in unserem Beitrag „Wie geht es den Kolleginnen und Kollegen in der Corona-Krise?“.

Ein Kommentar zu “„Mir war sofort klar, dass das mein Platz ist.“ Fachbereichsleitung Stefanie Wind im Interview”

  1. Tanja Lierenfeld |

    Bei dir hört und liest man gerne alles mit da du so fesselnd redest und schreibst,
    du gibst klare Aussagen von dir und das schätze ich sehr an dir.

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