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Die stillen Tage am Jahresende. Über die Magie der Rauhnächte

In diesem, unserem letzten Blogartikel im Jahr 2023, blicke ich nicht zurück auf die schönen und weniger schönen Momente des Jahres. Ich gebe auch keinen Ausblick auf das vor uns liegende Jahr 2024. Stattdessen geht es um das Jetzt und Hier: Um die letzten Tage des Jahres, die auch „Rauhnächte“ genannt werden.

Die Rauhnächte sind die zwölf Nächte zwischen Heiligabend und dem Tag der Heiligen Drei Könige.

Liebe Leserinnen und Leser unseres Unionhilfswerk.Blog!

Wir hoffen, Sie hatten gemütliche Weihnachtsfeiertage im Kreise Ihrer Lieben! Mit duftenden Zimtsternen, festlich gedecktem Tisch, mit Weihnachtsliedern, die gemeinsam gesungen wurden und kleinen Pannen, über die gemeinsam gelacht werden konnte.

Jetzt beginnt für viele von uns vermutlich eine etwas ruhigere Zeit.
Wussten Sie, dass die Tage zwischen Weihnachten und Neujahr oft als „Rauhnächte“ bezeichnet werden? Diese Bezeichnung stammt aus alten Bräuchen und Traditionen, die sich über Jahrhunderte hinweg in Mitteleuropa entwickelt haben.
Die Ursprünge der Rauhnächte gehen zurück auf den Übergang vom Mond- zum Sonnenkalender. Das Mondjahr ist mit 354 Tagen etwas kürzer als das Sonnenjahr. Es blieben 12 Nächte „übrig“.

Die Rauhnächte erstrecken sich in der Regel vom 25. Dezember bis zum 6. Januar. In dieser Zeit glaubte man früher an eine besondere Magie und mystische Ereignisse. Es wurden verschiedene Rituale durchgeführt, um das alte Jahr zu verabschieden und das neue Jahr zu begrüßen.

Die Magie der Rauhnächte – Reinigung. Und Platz für Neues.

Ein besonderer Brauch der Rauhnächte war das Räuchern, bei dem mit duftenden Kräutern und Harzen Räume gereinigt wurden, um Platz für Neues zu schaffen. Die Menschen glaubten, dass in dieser Zeit auch Vorhersagen über die kommende Ernte, das Wetter oder persönliche Schicksale möglich seien.

Heutzutage werden die Rauhnächte oft als Zeit der Reflexion und Vorbereitung für das kommende Jahr, als Zeit der Besinnung und des Übergangs, betrachtet. Eine Zeit, um das vergangene Jahr Revue passieren zu lassen, sich von Altlasten zu befreien und auf das Kommende vorzubereiten.
Rituale, wie das Schreiben von Neujahrsvorsätzen oder das Anzünden von Kerzen, können moderne Interpretationen dieser alten Traditionen sein.

Dabei geht es nicht darum, feste Regeln zu befolgen, sondern eine ganz eigene, persönliche Bedeutung und Gestaltung für diese Zeit zu finden.

Hier sind einige Tipps, wie Sie diese besondere Zeit zwischen den Jahren bewusst und achtsam gestalten können (wenn es für Sie passt):

Reflektion und Rückschau:
Nutzen Sie die Rauhnächte, um das vergangene Jahr zu reflektieren. Schauen Sie auf Höhen und Tiefen zurück, auf Erfolge und Herausforderungen. Was haben Sie gelernt, und welche Erkenntnisse nehmen Sie mit ins neue Jahr?

Rituale und Reinigung:
Traditionell wurden in den Rauhnächten Rituale zur Reinigung durchgeführt. Überlegen Sie, wie Sie symbolisch oder tatsächlich Ihren Raum und Ihre Gedanken reinigen möchten. Räuchern mit Kräutern oder das Anzünden von Kerzen können solche Rituale sein.

Zukunftsplanung:
Setzen Sie sich Ziele für das kommende Jahr. Was möchten Sie erreichen? Welche Veränderungen streben Sie an? Schreiben Sie Ihre Neujahrsvorsätze auf und betrachten Sie sie als Samen für die kommende Zeit.

Achtsamkeit und Meditation:
Die Stille der Rauhnächte eignet sich gut für Achtsamkeitsübungen und Meditation. Schaffen Sie sich Momente der Ruhe, um Ihre Gedanken zu klären und innere Ruhe zu finden.
Tipp: Bei Youtube gibt es einige geführte Meditationen für die Zeit der Rauhnächte. Hier muss jede*r schauen, was gut passt. Wie wäre es mit „Rauhnächte – Altes loslassen & für Neues öffnen“.

Verbindung zu Natur und Spiritualität:
Nutzen Sie die Gelegenheit, sich in der Natur aufzuhalten. Spaziergänge im Wald oder am Meer können eine Verbindung zur Natur und zu Ihrem inneren Selbst herstellen. Achten Sie auf Zeichen und Symbole, die Ihnen begegnen.
Tipp: Ein Spaziergang durch das Briesetal. Die Moorwiesen im Winter könnten kaum mystischer sein. Wunderschön!

Kreativität und Visionen:
Gestalten Sie ein Visionen- oder Stimmungsbild für das kommende Jahr. Nutzen Sie dazu Bilder, Symbole und Worte, die für Ihre Ziele und Wünsche stehen. Dies kann Ihnen helfen, Ihre Visionen zu konkretisieren.

Gemeinschaft und Zusammenkunft:
Teilen Sie die Rauhnächte mit Ihren Liebsten. Gemeinsames Räuchern, das Teilen von Geschichten oder das gemeinsame Erstellen von Visionen kann die Verbindung untereinander stärken.

Lesen und Lernen:
Nutzen Sie die Zeit, um inspirierende Bücher zu lesen oder sich mit spirituellen Themen auseinanderzusetzen. Es gibt viele Quellen, die sich mit den Traditionen und Bedeutungen der Rauhnächte befassen.
Tipp: „Das Wunder der Rauhnächte“ von Valentin Kirschgruber
Der Autor gibt eine kurze Einführung in die Rauhnächte und in Rauhnachtsbräuche. Und er geht darauf ein, worum es eigentlich geht – um eine Zeit der Stille, eine Zeit der Besinnung.

 

An dieser Stelle möchte ich noch ein Zitat heranziehen und hoffe, liebe Leserinnen und Leser, es wird Ihnen nicht zu spirituell oder pathetisch 😉

„Die Rauhnächte lehren uns, im Dunkeln nach dem Licht zu suchen und im Schweigen die Stimmen unserer Seele zu hören.“ – Unbekannt

 

Danke an unsere Leserinnen und Leser, an Gastautorinnen und -autoren

Mögen diese besonderen Tage auch Sie mit Ruhe erfüllen, die Weichen für Neues stellen und im sanften Licht der Kerzen Hoffnung für das kommende Jahr schenken.

Wir danken Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, für Ihre positiven und konstruktiven Rückmeldungen zu unseren Beiträgen, für Ihr reges und so wertschätzendes Kommentieren.
Unseren Kolleginnen und Kollegen, die uns allen als Gastautor*innen spannende Einblicke geben und uns hinter die Unionhilfswerk-Kulisse blicken lassen, danken wir ebenso von Herzen.
Was wäre der Unionhilfswerk.Blog ohne Sie?

Liebe Alle: Wir freuen uns auf das neue Jahr mit Ihnen!
Und jetzt – Sofa, Buch, Kakao – und Rauhnächte genießen 😉

Ihr Redaktionsteam

Ein Kommentar zu “Die stillen Tage am Jahresende. Über die Magie der Rauhnächte”

  1. Elke Lohr |

    „Man kann gar nicht oft genug im Leben das Gefühl des Anfangs in sich aufwecken, es ist so wenig äußere Veränderung dafür nötig, denn wir verändern ja die Welt von unserem Herzen aus…“
    ―Rainer Maria Rilke―

    ein tolles Foto 🙂

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