Doch, man kann Vergangenheit tatsächlich riechen! Der Duft der alten Traktoren und Landmaschinen im Wandlitzer Agrarmuseum lässt das Gedächtnis gekonnt eine Schublade im Kopf aufziehen und schon glaubt man sich in den 50er oder 60er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Dazu die Alltagsgegenstände, die das Dorfleben vergangener Zeiten zeigen, machen die Zeitreise zu einem Erlebnis.
Es ist nicht nur eine Schau historischer Dinge, das Barnim-Panorama ist auch ein Naturparkzentrum, eingebettet in die liebliche Natur rund um Wandlitz im Berliner Speckgürtel. Ein Entdeckerpfad mit Schaugarten lässt den Wandel der Natur in jeder Jahreszeit hautnah miterleben, wie den Wechsel von Kälte und Wärme, Säen und Ernten – gekrönt von einem bekletterbaren Baumhaus.
Beeindruckend ist auch die Multimediashow „Wilder Barnim“, die die Besucher*innen mitnimmt in eine Zeit vor 20.000 Jahren bis zur Ankunft der ersten Menschen im Barnim. Besonders spektakulär: der originale Backenzahn eines Mammuts, der in der Nähe des Wandlitzer Bahnhof gefunden wurde.
Alles wirkt so nahbar und faszinierend, wie der gehörnte Heckrind-Bulle, der als lebensgroßes Präparat die Sammlung überthront.
Jeder Raum birgt einen Schatz
Imposant ist nicht nur der Panoramablick auf den Wandlitzer See, sondern auch der „Blick auf den Schlick“, ein vier Meter langer Bohrkern aus der Mitte des Sees, der tausende Jahre Geschichte als Lebensraum mit Tiefgang erzählt. Dieser Raum ist wegen seiner Magie auch bei Hochzeitspaaren zur Trauung mit Traumblick sehr beliebt.
Ob Kinder oder Erwachsene: die begehbare Karte in der Schau lässt einen in die Position eines fliegenden Vogels schlüpfen, der den Naturpark von oben entdeckt. Jeder Raum birgt einen anderen Schatz. Damit ist das Barnim-Panorama das ideale Ausflugsziel für jedes Alter und jedes Wetter, barrierefrei für Rollstuhl oder Kinderwagen.
Mit der Fähre „Frieda“ zum Liebnitzsee
Wer nach dem Besuch des Barnim-Panoramas noch Lust verspürt, die Schönheiten der Gegend mit den Füßen zu erkunden, der fährt einfach quer durch Wandlitz zum Liebnitzsee, einem der saubersten Seen Brandenburgs. Eigentlich fast zu schön, um diese Perle der Allgemeinheit preiszugeben, denn schon allein die Fahrt auf die Insel ist einzigartig. Zu erreichen ist das verträumte Eiland mit der knatternden Fähre „Frieda“, die die Tagesausflügler*innen einmal pro Stunde über das postkartentaugliche Azurblau des Sees trägt.
Angekommen auf der Insel, ist man sofort in einer anderen Welt, die Uhren scheinen sich langsamer zu drehen. Zwei Campinglätze und zwei Badestellen locken auf diesem verwunschenen, wilden Flecken der Natur. Nicht zu vergessen: Die Insulaner-Klause, ein nostalgischer Biergarten, in dem unbedingt die Berliner Weiße mit Schuss, eine leckere Bockwurst mit Kartoffelsalat und als Krönung der selbstgebackene Streuselkuchen zu empfehlen sind.
Wenn diese Tour abends zu Ende geht, hat man das erholsame Gefühl, so viel Kraft getankt zu haben, wie in einem dreitägigen Kurzurlaub.
Ein sehr informativer und schön geschriebener ‚Reisebericht‘.
Der Liebnitzsee ist wirklich ein sehr schönes Ausflugsziel. Die Landschaft herrlich und zur Entspannung bestens geeignet :). Ich wohne in relativer Nähe und fahre mit dem Rad hin, ist auch eine gute Strecke.