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Mein 9. November 1989 – Margit Bünsch

Am fraglichen Abend habe ich in meiner Potsdamer Einraumwohnung mit Nierenbeckenentzündung darniedergelegen, vollgepumpt mit Schmerzmitteln und Medikamenten. Ich schlief bereits den ganzen Tag – bis in den Abend rein.

Gegen 23:30 Uhr wachte ich auf und machte vom Bett aus, mit meiner selbstgebastelten Fernbedienung – ein Besenstiel mit der Beschriftung „Fernbedienung“ – meinen Fernseher an – natürlich in schwarz-weiß. Auf allen sechs Sendern lief das gleiche Programm: tanzende und jubelnde Leute vor, hinter und auf der Mauer!

 

 

Vollgedröhnt mit Medikamenten dachte ich nur: „Wat für’n blöder Film und och noch uff allen Sendern!“

Also machte ich den Fernseher aus und schlief wieder ein. Erst am nächsten Vormittag realisierte ich, dass das kein doofer Traum war, sondern die Mauer offen war. Und Ost und West feierten auf der Straße und in den Kneipen. Unglaublich! Dabei und doch irgendwie nicht.

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