Zur Dankesfeier im September kamen sie alle nochmal zusammen: Mahmoud aus Ägypten, der einen Ausbildungsvertrag als Glaser in der Tasche hat, und sein Mentor Jörg, der ihn auf dem Weg dahin unterstützt hat.
Oder Gregor, der seinen Mentee bei einem Umzug ebenso begleitete wie bei einem Praktikum und der Ausbildung zum Anlagenmechaniker.
42 Tandems arbeiteten in den vergangenen drei Jahren zusammen
Tandems wie diese haben dem Projekt GO! seit dem Beginn im Oktober 2015 Gesichter verliehen. Aus dem Mentoring-Projekt sind insgesamt 42 aktive Mentorate hervorgegangen.
Mentee Sarah beispielsweise lernte ihre Mentorin im Mai 2017 kennen und wechselte noch im selben Jahr – nach dem Besuch der Willkommensklasse – bereits in die reguläre neunte Klasse der Projekt-Kooperationsschule. Zum Schuljahresende 2018
besaß sie außergewöhnlich gute Deutschkenntnisse und das beste Zeugnis ihrer 9. Klasse. Sarah platzte fast vor Freude, als sie ihrer Mentorin davon berichtete.
Sarahs Mentorin leistete damit einen wichtigen Beitrag zu den Teilhabe-Chancen ihrer Mentee und zu mehr Chancengerechtigkeit.
Dankeschön-Feier im denkmalgeschützten Scheunen-Gebäude
Ermöglicht haben derlei Selbstwirksamkeitserfahrungen der Jugendlichen eine öffentliche Förderung des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und eine Ko-Finanzierung des Paritätischen Wohlfahrtsverbands. Christian Sievert aus dem Referat Jugendarbeit des Paritäters hielt am Tag der Dankesfeier ein Grußwort. Viele Kooperationspartner nutzen den warmen Spätsommertag zum regen Austausch mit Teilnehmerinnen und Teilnehmern und natürlich mit dem Projektteam.
Stefanie Schmidt, die Projektkoordinatorin, sagte: „Wir sind beeindruckt davon, wie junge Menschen durch Mentoring ihre Stärken und Fähigkeiten entdeckt haben. Und davon, dass auch Mentorinnen und Mentoren an der Tandemarbeit gewachsen sind. Die Arbeit mit all diesen Menschen war eine große Bereicherung.“
Der Kooperationspartner „Die Scheune“, ein Neuköllner Jugendclub, sorgte für eine ganz besondere Atmosphäre. Denn gefeiert wurde im Hof des denkmalgeschützten Scheunen-Gebäudes mit seinen zahlreichen Freizeitangeboten für die jungen Teilnehmer. Köstliches arabisches Essen servierte das Frittier-Bike eines Catering-Services, der mit Geflüchteten arbeitet. In der „Abschiedsecke“ warteten auf die Tandems kleine Aufmerksamkeiten und ein „Wirkungsbuch“. Jörg und Mahmouds Eintrag hinterlässt ein Bild: Das Fenster, durch das Mahmoud als Glaser seine eigene Zukunft sieht.