„Ab sofort und unverzüglich“ – diese Worte haben Geschichte gemacht. In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1989 schaute die ganze Welt auf das geteilte Berlin: Günter Schabowski hatte am Abend auf der berühmt gewordenen Pressekonferenz die neuen Reiseregelungen für DDR-Bürger erklärt und damit ungewollt eine historische Kettenreaktion in Gang gebracht.
In den Stunden danach überschlugen sich die Ereignisse. Ungläubigkeit und Neugier treiben Menschen aus beiden Teilen der Stadt auf die Straßen und zu den Grenzübergängen. Nachrichtenagenturen und Fernsehsender verbreiten die Nachricht von offenen Grenzübergängen. Wenige Stunden später wird das Gerücht Realität: Die DDR-Grenzsoldaten öffnen die Schlagbäume an den Berliner Übergängen, an denen sich nun tausende Ost- und Westberliner versammelt hatten. Jubel, Umarmungen und Freudentränen bestimmen ab da die Bilder, die um die Welt gehen und die heute noch bei so manch einem, ob dabei gewesen oder nicht, für Gänsehaut sorgen.
Auch vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des UNIONHILFSWERK ist dieser Abend im Gedächtnis geblieben und sorgt bei einigen heute noch für diesen einzigartigen Gefühlszustand, der sich wohl auch 30 Jahre nach dem Mauerfall nicht besser als in dem damals so oft gehörten Ausruf „Wahnsinn!“ zusammenfassen lässt. Sie waren dabei, als Geschichte geschrieben wurde – egal ob am Grenzübergang Bornholmer Straße, vor dem Fernseher oder am Radio. Neun Unionhilfswerker haben uns ihre ganz persönliche Mauerfall-Geschichte erzählt.
Lutz Krieger, Jahrgang 1938, ehemaliger Chefredakteur unserer Unternehmenszeitung „Wir für Berlin“ und Ehrenvorsitzender der Berliner Pressekonferenz, berichtete fast 40 Jahre aus dem geteilten und ungeteilten Berlin – in Tageszeitungen und beim Hörfunk. Als die Mauer fiel, arbeitete er in den Berliner Studios des Deutschlandfunks. Lesen sie hier mehr.
Wolfgang Stollorcz, Mitarbeiter in der Handbuchbinderei der USE, erlebte den Mauerfall als Teenager und die Grenzöffnung am Übergang Bornholmer Straße – und landete dabei auf einem historisch gewordenen Foto. Lesen Sie hier mehr.
Andreas Sperlich, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Stiftung Unionhilfswerk Berlin, war im November 1989 Student an der Humboldt Universität und erfuhr erst am nächsten Morgen an der Bushaltestelle vom Mauerfall. Lesen Sie hier mehr.
Ulrike Freybe, Referentin für Personalmarketing und Social Media, lag am 9. November 1989 schlafend im Trabbi ihrer Eltern, als die in einer Nacht- und Nebelaktion „rüber machen“ wollten – doch dann kam alles anders. Lesen Sie hier mehr.
Dr. Thomas Georgi, Vorsitzender des Unionhilfswerk Landesverband Berlin e.V., sah die Schabowski-Pressekonferenz im Fernsehen, doch erst Hajo Schumachers Ankündigung, dass der 9. November ein historischer Tag sei, überzeugte ihn, zum nächsten Grenzübergang zu fahren. Lesen Sie hier mehr.
Modrian W. von Lüttichau, Mitarbeiter in der Wohngemeinschaft Görlitzer Straße, verfolgte die Ereignisse im Herbst 1989 und schrieb seine Beobachtungen und Gedanken in sein Tagebuch – so auch am 9. November 1989. Lesen Sie hier einen Auszug.
York Albrecht, Vorsitzender des Bezirksverbandes Köpenick, kam gerade von einem Gedenkgottesdienst, als ihm seine Frau von der Grenzöffnung erzählte – dann entwickelte sich der Abend anders als geplant. Lesen Sie hier mehr.
Margit Bünsch, Mitarbeiterin im Garten- und Landschaftsbau der USE, hatte am Abend des 9. November 1989 ganz andere Sorgen und begriff erst am nächsten Morgen, dass sie nicht im falschen Film ist. Lesen Sie hier mehr.
Fritz Niedergesäß, Vorsitzender des Bezirksvebandes Treptow, hörte sich gerade einen Vortrag über eine Nordkorea-Reise an, als er vom Fall der Mauer erfuhr. Jetzt konnte er endlich Familienangehörige in West-Berlin besuchen. Lesen Sie hier mehr.
Und wie sind Ihre ganz persönlichen Erinnerungen an den Mauerfall? Schreiben Sie Ihre Geschichte gern in die Kommentare!