Wenn Corinna Puttlitz am Vormittag ins Pflegewohnheim kommt, freut sie sich auf Bewohner und Kollegen. Bei allem Wandel, das Gefühl bleibt gleich.
Dr. Günter Hesse – von Anfang an
Im Pankower Pflegewohnheim Dr. Günter Hesse arbeitet sie bereits seit 2001. „Ich bin damals als Stationshilfe hier eingesetzt worden im Auftrag einer anderen Firma, die für das UNIONHILFSWERK gearbeitet hat. Mit insgesamt vier Kollegen waren wir zuständig für die Essensversorgung, das Bettenmachen, die Blumenpflege oder die Desinfektion der Räume“, erzählt Corinna Puttlitz. Die Arbeit vor Ort hat ihr sofort Spaß gemacht: „Das UNIONHILFSWERK-Team hat mich damals sehr herzlich aufgenommen, als wäre ich eine feste Mitarbeiterin im Team.“ Auch deshalb zeigte sie vollen Einsatz: „Ich war oft schon eine Stunde früher mit meinen eigentlichen Aufgaben durch, da bin ich dann natürlich den Pflegekräften zur Hand gegangen.“ Und der Kontakt mit den Bewohnerinnen und Bewohnern gefiel ihr sehr.
Der Einstieg in die Pflege
Nach zwei Jahren entschied sie sich kurzerhand, direkt in die Pflege zu wechseln und besuchte einen Pflegebasiskurs. Die fälligen Praxisstunden absolvierte sie vor und nach ihrer Schicht als Stationshilfe direkt unter Anleitung der bekannten Kollegen, die Theorie lernte sie nach Feierabend. Im Sommer 2004 wurde Frau Puttlitz dann fest als Pflegekraft im UNIONHILFSWERK angestellt – seitdem arbeitet sie immer auf Station 2.
„15 Jahre lang war ich als Pflegekraft dort im Einsatz und eigentlich immer zufrieden. Aber ab 50 geht die Pflege dann an die Substanz“, erzählt sie. Die Arbeit ist nicht immer leicht und auch neue Kollegen zu finden, dauert seine Zeit. Als sie 2019 wegen gesundheitlicher Beschwerden zum Arzt geht, stellt der klar: „Sie müssen raus aus Ihrem Beruf.“ Für Frau Puttlitz keine schöne Nachricht, denn sie wollte bleiben, wegen der Kollegen und der Bewohner.
15 Jahre später: eine neue Perspektive
Als sie Paul Weise, dem Leiter des Pflegewohnheims, davon erzählt, ist der gerade seit vier Wochen im Job. „Herr Weise hat mich direkt unterstützt und nach einigen Gesprächen war dann klar, dass ich auf meiner Station bleiben kann, in der Betreuung“, berichtet Corinna Puttlitz. Sie schult noch einmal um zur Betreuungsassistentin. Der Kurs dauert vier Monate, das UNIONHILFSWERK trägt die Kosten dafür. „Die Erfahrung in der Pflege kam mir während des Kurses natürlich zu Gute und die Praxis lernt man dann von den Kollegen.“
Auch ihre neuen Aufgaben gefallen ihr. Die Zeit, die sie jetzt mit den Bewohnerinnen und Bewohnern verbringt, ist einfach ein bisschen anders: „In der Betreuung arbeiten wir aktuell zu sechst, auf vier Stationen. Ich arbeite immer noch auf Station 2, die Bewohner blieben also die gleichen. Anstelle von Pflege stehen jetzt eben Sing- und Sportkreis oder Gedächtnisübungen auf dem Programm“, erzählt sie, „und wenn dann mal ganz leichte pflegerische Aufgaben anstehen, übernehme ich die auch. Ich weiß ja noch, wie das geht.“
Auch zur Corona-Zeit konnten und können diese Angebote stattfinden: „Wir verlagern einiges nach draußen, aber die Bewohner dürfen sich ja gottseitdank frei bewegen. In der Betreuung haben wir in den letzten Wochen schon einige emotionale Momente miterlebt.“ Gerade jetzt sieht sie, wie wichtig ihre Arbeit als Betreuungsassistentin ist: „Da machen wir mit unserer Arbeit einen echten Unterschied, wenn wir das gewohnte Umfeld erhalten können.“
„Ein Gewohnheitstier“ ist übrigens auch Corinna Puttzlitz, wie sie sagt: „Mich kriegt man hier nicht mehr weg. Ich arbeite in diesem Pflegewohnheim seit fast 20 Jahren. Wenn ich kann, bleibe ich bis zur Rente.“
Haben auch Sie ihre ganz persönlche UNIONHILFSWERK-Geschichte? Schreiben Sie in die Kommentare!
eine rührende Geschichte, gefällt mir!