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Impfbegleitung von Ilse Schubert: „Ich wollte es von Anfang an – das war keine Frage“

Seit Beginn der COVID-19-Impfungen begleiten die Berliner Mobilitätshilfedienste ältere Menschen mit Mobilitätseinschränkungen zu Ihren Impfterminen. Seit Ende Januar wurden neun Senior*innen durch die Impfbegleiter*innen des Mobilitätshilfedienstes Reinickendorf des UNIONHILFSWERK begleitet – heute hatte Ilse Schubert ihren Termin und ich durfte dabei sein.

Ein tolles Team seit 1,5 Jahren: Seniorin Ilse Schubert und Mobilitätshelfer Nazim Kasap*

Einmal pro Woche – und das bereits seit drei Jahren – besuchen Mitarbeiter*innen des Mobilitätshilfedienstes Reinickendorf die 87-jährige Ilse Schubert aus Berlin-Reinickendorf. Auf Nazim Kasap freut sie sich immer am meisten, „weil er so sehr nett ist“, erzählt sie mir. Gemeinsam zu lachen, ist beiden besonders wichtig. Sie gehen gern Spazieren – selbstverständlich mit Kaffeetrinken im „Zentrum“, dem Einkaufszentrum im Märkischen Viertel.

Statt heißem Kaffee zum heißersehnten Impftermin

Doch heute unternehmen sie einen Ausflug der besonderen Art: Anstelle des heißen Kaffees wartet die heißersehnte erste Corona-Impfung. Mit dem Taxi geht es zum Erika-Heß-Eisstadion an der Müllerstraße. Schon nach dem Ausstieg ist vor Ort alles perfekt organisiert. Alle Senior*innen werden von einer Vielzahl von freiwilligen Helfern durch den Impfprozess geführt, professionell und ausgesprochen nett und freundlich. Die vielen Formulare sind dadurch bald vergessen. Aktuell werden hier innerhalb von sechs Stunden 500 Menschen mit dem Impfstoff von Moderna geimpft. Nach Handdesinfektion und Temperaturkontrolle ist die Anmeldung schnell erledigt und auf eine kurze Wartezeit folgt der Gang in die Impfkabine. Die Impfärztin klärt Frau Schubert auf, dann kommt der kaum spürbare Pieks. Voila – es ist vollbracht, worauf derzeit so viele Menschen weltweit warten. In vier Wochen folgt dann die zweite Impfung.

Aufgeregt sei sie nicht gewesen und auf die Frage, ob es für sie klar gewesen sei, sich zu impfen lassen, antwortet sie: „Ich wollte es von Anfang an – das war keine Frage“. Und Bedenken hat sie schongleich gar keine: „Ich bin schon so alt geworden, was soll mir schon passieren?“, sagt sie mir leicht schmunzelnd.  Zurückblickend auf das Corona-Jahr 2020 fügt sie hinzu: „So schnell habe ich keine Angst“ , sie hofft, „dass alles bald wieder in Ordnung kommt, um das alte Leben wieder zurück zu haben“.

Am meisten freut sich Frau Schubert, bei gutem Wetter raus gehen zu können ins Grüne, denn dabei geht ihr Herz auf. Viele Jahre hatte Sie einen Schrebergarten mit kleiner Hütte, den sie leider 2014 aufgeben musste. Doch mit Nazim Kasap und all den anderen tollen Mobilitätshelfer*innen kommt sie regelmäßig raus aus ihrer Wohnung, obwohl ihre Beine nicht mehr so wollen, wie sie will… . Auf diese Weise kann sie noch immer regelmäßig am gesellschaftlichen Leben teilhaben. Das Taxi für Frau Schubert kommt für die Rückfahrt nach Hause und ich verabschiede mich bei ihr.

Ich bedanke mich sehr für diesen kleinen privaten Einblick in Ilse Schuberts aktuelles Leben und dafür, dass ich dabei sein konnte an diesem besonderen Tag. Ich wünsche alles Gute und viel Gesundheit!

*Die Mobilitätshilfedienste sind mit FFP2-Masken ausgestattet und begleiten damit Ihre Klient*innen. Für dieses Foto wurde kurzzeitig die Maske abgesetzt.

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