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Plötzlich steht der Alltag Kopf – unsere Kitas in Zeiten von Corona

Die Kitas in Berlin haben aufgrund des Coronavirus seit 17. März – bis auf den Notbetrieb – geschlossen. Auch in unseren Kindertagesstätten findet aktuell „nur“ eine Notbetreuung statt, seit dieser Woche wurden die Berufsgruppen erweitert. Faulenzen können unsere pädagogischen Fachkräfte deswegen nicht. Wie ihr Alltag derzeit aussieht, erzählen sie in einem Brief an die Kinder.

Ob Heidi Hase, der Elefant Monti, Tommi Teddy oder wie hier "Matze" in der Böhmischen Straße - Die Kinder bekommen Kuscheltier-Geschichten aus ihren Kitas.

*Anmerkung der Redaktion: Dieser Brief wurde nicht an Kinder versandt, sondern ist explizit für diesen Blogbeitrag verfasst worden.

Liebe Kinder,

wir vermissen euch sehr und freuen uns schon, wenn ihr wieder in die Kita kommen dürft. Es ist nun schon eine ganz schön lange Zeit her, dass ihr bei uns wart und wir gemeinsam spielen und die Welt entdecken konnten. Wir denken jeden Tag an euch, und fragen uns, was ihr zuhause gerade Spannendes spielt und macht. Ohne die Kita kann es bestimmt auch manchmal langweilig werden. Und vielleicht fragt ihr euch auch, was wir in den Kitas ohne euch eigentlich so machen?

Wir nutzen die Zeit, um viele Dinge zu erledigen, die im Alltag manchmal zu kurz kommen:  In unseren Kitas haben wir ein Konzept, einen Fahrplan sozusagen, wie wir zusammen lernen und spielen wollen. Diesen Fahrplan überarbeiten wir gerade und bringen ihn auf den neusten Stand. Wir schreiben in euren Sprachlerntagebüchern und Lerngeschichten, wir bereiten Elterngespräche vor und planen die Projekte, die wir bald mit euch beginnen möchten. Da könnt ihr ganz schön gespannt sein!
Wir Erwachsene lernen auch: Wir bereiten Fortbildungen vor- oder nach und wir beschäftigen uns mit interessanten Fachartikeln. Dafür hatten wir jetzt tatsächlich einmal Zeit!

Außerdem bringen wir unsere Kita auf Vordermann: Wir reparieren Spielzeuge, im Garten bereiten wir neue Spielecken für euch vor, wir säen und pflanzen. In den Schränken räumen wir eure Spiel- und Bastelmaterialien endlich einmal auf. Zusammen mit den Hauswirtschaftskräften putzen wir innen und außen, was das Zeug hält – ein Frühjahrsputz eben! Wir freuen uns schon darauf, euch alles zu zeigen.

Wichtig ist für uns, den Kontakt mit euch und euren Eltern zu halten, damit ihr wisst, dass wir euch vermissen. Dafür haben manche von uns Frühlingskarten und –lieder, andere eine Beschäftigungsbox vorbereitet: Eure Eltern können die Box bei uns in der Einrichtung abholen (natürlich absolut Corona-sicher), damit euch zuhause nicht langweilig wird. Manchmal bekommt ihr auch Malblätter, Bastelbögen oder Geschichtensäckchen von uns mit der Post oder als E-Mail. Ein paar von euch haben wir sogar zuhause besucht, auch wenn wir uns nur aus der Ferne zuwinken durften.

Manchmal singen wir auch für euch. Für das Wunschkonzert habt ihr uns eure Lieblingslieder genannt. Ilka und Karl haben alles für euch vorbereitet und gesungen. Das habt ihr hoffentlich nicht verpasst! Und falls doch, haben wir es für euch aufgenommen.

In der Kita gab es übrigens Besuch: Eure Freunde Matze, Heidi Hase, der Elefant Monti und Tommi Teddy sind in ihrer Kita unterwegs – schaut doch mal, was sie so entdeckt haben. Wir haben extra für euch ganz viele Fotos von ihnen gemacht. Daraus haben wir eine spannende Geschichte gebastelt.

Wir haben auch einige Mitarbeiterinnen bei uns, die gut nähen können. Sie haben Masken für Mund und Nase genäht für unsere Teams, aber auch für die Pflegekräfte, die einige eurer Omas und Opas versorgen. Vielleicht tragen auch eure Eltern so eine Maske zum Einkaufen.

Es gibt ein paar Kinder, die für die Notbetreuung in die Kita kommen. Mit ihnen basteln, singen, malen und spielen wir – so wie ihr es kennt. Dafür sind jeden Tag zwei Erzieherinnen in der Gruppe. Wenn ab dieser Woche wieder mehr von euch zu uns kommen, wird es endlich wieder lauter und bunter bei uns. Bis alle Kinder wieder da sind, dauert es aber leider noch ein bisschen.

Ihr seht: Wir haben ganz schön viel zu tun. Aber wir freuen uns schon sehr und können es kaum erwarten, dass ihr wieder zu uns kommt! Dann ist wieder Leben im Haus.

 

Eure Teams aus dem UNIONHILFSWERK

 

 

 

 

Ein Kommentar zu “Plötzlich steht der Alltag Kopf – unsere Kitas in Zeiten von Corona”

  1. Ralf René Gottschalk - Projektleitung Ehrenamtsbüro Reinickendorf - Ein Projekt der Stiftung Unionhilfswerk |

    Mit dem Artikel macht ihr echt mächtig neugierig und erzeugt eine positive Spannung und einen bunten Streifen am Horizont der nur allzu verständlichen Ungeduld der Kinder. Ich danke euch für den Einblick in eure Arbeitswelt, und ich freue mich, dass ihr auch mal etwas mehr Zeit als sonst üblich findet, um einige Dinge bewusster machen, nach- und vorbereiten zu können. Weiterhin viel Geduld und Umsicht für euch in der Situation, die uns alle noch recht lange begleiten und beeinflussen wird.

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