Förderung durch Bildung
In Raum E14 der Gemeinschaftsunterkunft Pankow passieren Montag bis Freitag zwischen 15:00 – 18:00 Uhr viele Dinge auf einmal: Kinder wälzen Klassiker der Weltliteratur wie „Die Reise zum Mittelpunkt der Erde“ von Jules Verne, sie malen bunte Bilder, üben Mathe und lernen Farben auf Deutsch und Englisch. So unterschiedlich die zahlreichen Aktivitäten auch sind, dass Ziel ist immer dasselbe: Förderung durch Bildung. Und dies geschieht durch die vielen freiwilligen Helferinnen und Helfer verschiedenster Generationen, welche vor Ort die individuellen Lernprozesse unterstützen. Manche von ihnen sind sogar selbst noch Schüler, wie Paul, oder Studentinnen, wie Milena.
Auch Erwachsene bilden sich weiter
Unter den Unterstützern ist zum Beispiel der gebürtige Ägypter Emad, 45 Jahre alt. Er ist als Gastdozent für Germanistik an der Humboldt-Universität in Berlin tätig und außerdem Teil von Drop In e.V., dem Forum für interkulturelle und politische Bildung. Emad erklärt auf seine unnachahmlich freundliche Art, dass der Fokus hier vor allem auf Deutschunterricht, Sprachförderung und der Hausaufgabenkontrolle liegt. Aber auch alle anderen Fächer von Biologie bis Mathe werden bei Bedarf von freiwillig engagierten Menschen abgedeckt. Thematische Arbeitsblätter unterstützen dabei die Lernprozesse. Hierbei wird die erste von drei Stunden für die jüngeren Wissbegierigen eingeplant, die restliche Zeit von allen Älteren ab 15 Jahren genutzt. Denn auch die vielen Erwachsenen, welche an Integrationskursen teilnehmen, werden hier zusätzlich gefördert. Und auch, wenn bereits viele fleißige Hände mit anpacken, so werden immer noch weitere engagierte Helferinnen und Helfer bei der Hausaufgabenhilfe gesucht: „Aktuell benötigen wir Freitagnachmittags noch Unterstützung für die Fächer Deutsch, Englisch und Mathe.“, erzählt Ralf Gottschalk, Freiwilligenkoordinator in Pankow.
Unterstützung gibt es auch durch die Politik
Vertreter des finanzierenden Berliner Senats waren erst neulich zu Besuch, um sich vor Ort ein Bild von der aktuellen Lage zu machen. Und sie konnten sich rundum zufrieden mit der bisher geleisteten Arbeit geben! Aber nicht nur sie, auch die betreuten Schülerinnen und Schüler sind glücklich und dankbar für jede helfende Hand. Bereits nach kurzer Zeit in der Hausaufgabenhilfe wird klar: Wenn Integration irgendwo beginnt, dann unter anderem in „Klassenzimmern“ wie diesen. „Red“ heißt Rot, „One“ meint Eins und „You´re welcome“ bedeutet Du bist willkommen!