Mitten in Pankow, zwischen gemütlichen Plattenbauten und verträumten Villen, liegt eine kleine einladende Oase – das Seniorenheim „Dr. Günter Hesse“. Ich bin schon einmal hier gewesen, doch es überrascht mich wieder, wie sonnig, herzlich und offen hier alles ist. Der Flur ist lichtdurchflutet, es stehen Bücher im Regal, auf gemütlichen Sesseln kann man zur Terrasse hinaussehen auf eine schön angelegte Grünfläche.
Nach langen Überlegungen habe ich mich entschlossen, ein Ehrenamt anzunehmen. Mein erstes. Und das will ich unter anderem hier in dieser Einrichtung angehen. Ursprünglich wollte ich Zeit mit den Bewohnern verbringen, spazieren gehen, mit ihnen reden, ihnen zuhören. Jetzt werde ich mich einer Sache widmen, die ich auch sehr gerne mache – Begegnungen festhalten, in Form von Bildern.
Ehrenamt verbindet
Ich komme Mitte Juni zum Freiwilligentreff. Zum ersten Mal lerne ich andere Ehrenamtliche, die in diesem Heim tätig sind, kennen. Es ist eine wirklich lustige Truppe und jeder weiß etwas Spannendes zu berichten. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde erzählen viele, wie und warum sie das Ehrenamt machen. Es sind ganz unterschiedliche Lebensläufe. Uschi ist beispielsweise schon seit 25 Jahren dabei. Sie kennt die Einrichtung wie ihre Westentasche. Neben mir sitzt Karin. Auch sie erzählt vieles aus ihrem Leben und hat Tipps, wie man sich den Bewohnern hier annähert und eine vertrauensvolle Beziehung entstehen kann.
Neue Ideen sind immer willkommen
Wir reden über geplante Projekte. Neue Ideen sind unbedingt erwünscht! Vielleicht können wir gemeinsam irgendetwas tun, etwas anpacken, um es den Bewohnern noch schöner zu machen – und dabei vielleicht auch noch die Begegnung mit dem Kiez fördern. Die Augen funkeln, jeder malt sich die neuen Pläne gedanklich schon aus.
Es gab einige Überlegungen und auch Ängste, bevor ich mich für ein Ehrenamt entschieden habe. Das war zum Beispiel die Sorge, ob ich denn wirklich genügend Zeit für die Menschen hätte. Auch die Frage, ob ich das denn überhaupt alles kann und wie man mich wohl aufnimmt, beschäftigte mich.
In diesem Treffen wurden mir meine Ängste ganz schnell genommen. Die Erfahrungsberichte der Anderen, die Tipps und Einblicke, haben mir sehr geholfen. Und so bin ich mit einer wunderbaren Erkenntnis nach Hause gegangen: Durch das Ehrenamt begegnet man vielen anderen tollen Menschen, an die man womöglich zunächst gar nicht dachte. Nämlich denen, die sich ebenfalls engagieren und denen, die das alles koordinieren und einem mit Rat und Tat und mit großem Herzen zur Seite stehen.
Außerdem merke ich, wie gut es tut, mal aus dem eigenen Kreis aus Job und Alltags-Pflichten herauszutreten. Neue Impulse, tolle Menschen, ein netter Austausch. Das Treffen soll mehrmals im Jahr wiederholt werden. Ich glaube, wir alle freuen uns schon sehr darauf.
Möchten Sie sich ebenfalls freiwillig engagieren? Dann melden Sie sich gern bei unseren Kolleginnen und Kollegen vom Freiwilligenmanagement.