Wie sind Sie zu dem großen sozialen Träger gekommen?
Zum Unionhilfswerk bin ich über eine damalige »Mitschülerin« gekommen. 2011 habe ich im Pflegewohnheim »Am Plänterwald« angefangen – und ich habe es nicht bereut.
Welche Stationen haben Sie seitdem durchlaufen?
Meine erste Station war stellvertretende Pflegedienstleiterin (PDL). Nach dem Erziehungsjahr meines dritten Kindes wechselte ich in das zentrale Qualitätsmanagement. Seit 2017 leite ich das tolle Team des Pflegewohnheims »Dr. Günter Hesse«, erst als stellvertretende PDL, dann als PDL und seit Mai als Einrichtungsleitung. Aktuell absolviere ich die Ausbildung zur Validationsanwenderin nach Naomi Feil. Für die Möglichkeiten, sich weiterzuentwickeln, danke ich den Geschäftsführerinnen Lilith Langner und Ute Dietrich sehr.
Familie und Beruf zu vereinbaren, ist herausfordernd. Wie ist Ihnen das gelungen?
Ich habe einen tollen Mann, der mich immer unterstützt hat. Zudem konnte ich in Teilzeit arbeiten, als meine größeren Kinder noch jünger waren. Im zentralen Qualitätsmanagement habe ich viel im Homeoffice gearbeitet. Dieses Privileg durfte ich beibehalten, als ich zurück in die Leitung ging. Auch dafür bin ich dem Unionhilfswerk sehr dankbar.
Eine andere Herausforderung ist die Pandemie. Werden wir Corona überwinden?
Ich bin der Meinung, dass das Virus bleiben wird. Aber wir werden lernen, damit besser umzugehen. Daher hoffe ich, dass es keinen weiteren Lockdown geben wird.
Wer viel Verantwortung trägt, braucht Energie. Woher nehmen Sie die?
Viel Kraft gibt mir meine Familie. Der Sport in der Gruppe und der Garten helfen mir, den Kopf freizubekommen. Auch meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geben mir viel Kraft. Ihr Zuspruch hilft, wenn ich das Gefühl habe zu straucheln.
Gerade in diesen Zeiten kommen Pflegekräfte an ihre Grenzen. Weshalb lohnen sich Pflegeberufe trotzdem?
Menschen am Ende des Lebens können uns so viel Lebenserfahrung mitgeben. Der Großteil ist dankbar, für das, was man tut. Und man findet immer jemanden, der ein offenes Ohr hat. Ich gehe nicht nur des Geldes wegen arbeiten. Die Pflege und das Unionhilfswerk bieten mir so viele Möglichkeiten, mich weiterzuentwickeln – was man an meinem Werdegang sieht.
*Dieser Beitrag erschien auch in unserer Zeitung, der Wir für Berlin.