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Gemeinschaft zählt mehr als Geschwindigkeit

Einen Marathon zu laufen ist eine große Herausforderung. Nicht umsonst trainieren manche Menschen monatelang dafür, viele trauen sich die lange Strecke gar nicht erst zu. Wie gut, dass man einen Marathon auch als Gruppe bewältigen kann – so wie die Teams des USE-SOWAS e.V. beim Staffelmarathon an der Ostsee.

Gemeinsam stark: Als Gruppe liefen die Mitglieder des USE-Sowas e.V. den Staffelmarathon an der Ostsee

Bereits zum vierten Mal ist eine 20-köpfige Gruppe aus Beschäftigten und Mitarbeitenden der USE gGmbH im September zur Laufreise nach Graal-Müritz aufgebrochen. Dietmar Klocke, Simone Prieß und Manuela Milbradt kümmerten sich auch in diesem Jahr leidenschaftlich um die Organisation. Die Teilnahme am Staffelmarathon in Dierhagen stellte wie jedes Jahr den Höhepunkt der Reise dar. Mit vier Teams aus Läufer*innen und Walker*innen trat der USE-SOWAS e.V. an.

Bei einem Staffelmarathon wie diesem wird die Strecke nicht nur gemeinsam als Gruppe bewältigt, sondern auch von jeder Person in ihrem eigenen Tempo. Jedes Teammitglied übernimmt – egal, ob rennend oder zügig gehend – einen bestimmten Teil der Strecke. Die 42,2 Kilometer aufzuteilen kann ganz schön kompliziert sein, weiß Felix Vogel. Der Beschäftigte aus der Mediengestaltung war zum zweiten Mal bei der Laufreise dabei. Da er sich beim Training für einen Halbmarathon eine Verletzung zugezogen hat, ließ er es beim Staffelmarathon im Team der Walker ruhiger angehen. Dafür war er gemeinsam mit einem Kollegen auch für die filmische Dokumentation der Laufreise zuständig.

Für Nicole Titschler dagegen war es die erste Laufreise. Die Beschäftigte aus der Verwaltung ist nicht nur als Walkerin sportlich unterwegs. Sie ist auch Teil der Paddelgruppe des USE-SOWAS e.V., ausgebildete Sportassistentin und als Vorbereitung auf die Laufreise regelmäßig einen Teil ihres Arbeitsweges zu Fuß gegangen. Beim Marathon ging sie gleich zwei Etappen von jeweils fünf Kilometern. Am Ende gewann der USE-SOWAS e.V. den Staffelmarathon in der Para-Wertung. Dafür erhielt die Gruppe sogar vom Dierhagener Bürgermeister persönlich den Siegerpokal.

Auf einer Laufreise bewegt man sich selbstverständlich viel. Neben einem morgendlichen Trainingslauf und abendlichen Dehnübungen unternahm die Gruppe aber auch Ausflüge in die Umgebung. Gemeinsam ging es zum Freilichtmuseum in Klockenhagen und in die Natur-Schatzkammer nach Neuheide. Einmal hatte die Gruppe die Wahl zwischen einer Boddenfahrt und einer Radtour mit Picknick. Außerdem entschieden die Teilnehmenden bei allen Ausflügen, ob sie lieber mit dem Rad, dem Bus oder zu Fuß zum Ziel wollten. Der morgendliche Lauf wurde an einem Tag ganz besonders gestaltet: mit einer speziellen Brille wurde eine Sehkraft von nur zehn Prozent simuliert. Die Gruppe bekam so nicht nur eine Vorstellung davon, wie es ist, sich mit einer Sehbeeinträchtigung fortzubewegen, sondern musste auch lernen, anderen zu vertrauen.

Wir sind Vielfalt – und jede Person bewegt sich so, wie sie es kann und möchte

Nicht nur beim Staffelmarathon, sondern während der gesamten Reise galt: jede Person bewegt sich so, wie sie es kann. Die Gemeinschaft zählt mehr als die Geschwindigkeit. Dieser Grundsatz gilt auch für die Lauftreffs, die wöchentlich unter dem Motto „Laufen ist gut für die Seele“ an verschiedenen Standorten der USE stattfinden. Denn wichtiger als die Leistung ist, dass Bewegung einen positiven Effekt auf den Körper und die Psyche hat. „Meine Kondition hat sich verbessert,“ berichtet auch Nicole Titschler. Die Lauftreffs sind übrigens offen für Menschen mit und ohne Behinderungen – wie alle Angebote des USE-SOWAS e.V.

Auch die Heimreise mit dem Zug zurück nach Berlin gestaltete sich für die Gruppe noch abenteuerlich: Nach einigem Chaos durch Verspätungen und Gleiswechsel kamen aber alle wohlbehalten in Berlin an. Felix Vogel und Nicole Titschler sind sich jetzt schon sicher: im nächsten Jahr sind sie wieder bei der Laufreise dabei.

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