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Special Olympics: Bronze und Silber für Kevin Koch

Wenn er nicht gerade in der Wassersportallee – in Berlin-Grünau – ein Boot baut, dann gewinnt er vielleicht schon weitere Schwimmwettbewerbe: Kevin Koch ist Profi im Schwimmen und er hat eine Lese- und Rechtschreibschwäche. Sie hat ihn nicht davon abgehalten in Abu Dhabi bei den Special Olympics Bronze und Silber zu holen. Wie er das gemacht hat, lesen Sie hier.

 

Kevin Koch ist seit 2011 im Bereich „Bootsbau“, der Werkstatt für behinderte Menschen der USE gGmbH, beschäftigt. Sein sportliches Talent hat man hier früh erkannt und gefördert. Mit der Teilnahme an den Special Olympics im März 2019 erlebte er sein absolutes Highlight.

Insgesamt waren es 15 Berliner Athletinnen und Athleten, die den Flug nach Abu Dhabi antraten. Gleich nach der Ankunft am Flughafen von Abu Dhabi wurden die Sportler eskortiert. Kevin Koch und seine Mitstreiter saßen in einem großen Bus und hatten vor und hinter sich Polizeiwagen. Rote Ampeln waren kein Problem. Das Ziel: Ein 5-Sterne-Hotel, in dem die Sportler untergebracht wurden.

Abu Dhabi, die Perle der Vereinigten Arabischen Emirate

In der Stadt haben ihn die selbstfahrenden U-Bahnen verwundert aber auch begeistert. Die Kultur, die weißen Gewänder der Scheiche, das höchste Gebäude der Welt – so viele Eindrücke auf einmal hatte Kevin Koch schon lange nicht mehr verdauen müssen. Erst jetzt stellt er fest, was für ein Riesenereignis das für ihn war.

Koch lief in das große Stadion ein, während das olympische Feuer entzündet wurde. Gesprochen wurde Arabisch und Englisch. Das Feuerwerk stand förmlich am Himmel. Wenn Träume wahr werden, dann fragt man sich, ob die Wirklichkeit fern ist. So ging es auch Kevin Koch in der arabischen Hauptstadt. Jeden Tag schwamm der breitschultrige junge Mann die anstrengenden Wettkämpfe. Die moderne Halle war voll von Rettungsschwimmern. Ein bisschen aufgeregt war Koch schon, aber im Wasser war es dann wie bei jedem Wettkampf.

Auf Fernsehbildschirmen wurden die anderen Sportarten übertragen. Die Stimmung bebte. Viel Zeit war jedoch nicht, jeder Tag im Wasser zählte, um die begehrten Plätze zu gewinnen. Am Ende des Tages war Koch froh in seinem Bett zu liegen. In drei Endwettkämpfen war es dann soweit: 50 Meter Rücken, 50 Meter Kraul und die Staffel, alles in der Leistungsklasse.

Großer Empfang in Berlin

Die Medaillen im Koffer wogen circa 1 Kilo. Bronze für Rücken, Silber für Kraul. In der Staffel war es nur der 7. Platz, aber dafür in der höchsten Leistungsklasse. Ohne den Sport hätte Kevin Koch das alles nicht erlebt. Wenn Inklusion für ihn einen Namen hat, dann „Special Olympics“.

Die Familie von Kevin Koch war begeistert. Mit Plakaten nahm sie den Medaillenträger in Berlin wieder in Empfang. Auch das Fernsehen war da. Anfang April ging´s nochmal ins Rote Rathaus zu Innensenator Andreas Geisel. Hier trug sich der Preisträger ins Goldene Buch der Stadt ein.

Kevin Koch will auf jeden Fall weitermachen. Mit 29 Jahren hat er noch eine große Zukunft vor sich. Wir dürfen gespannt sein.

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